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E-Bike im Winter – Eine Checkliste

E-Bike im Winter: Diese Checkliste verrät dir, worauf du achten musst.

Man kann es nicht leugnen: Der Winter ist da. Für E-Bike und Fahrrad.

Damit nicht nur ihr, sondern auch euer E-Bike sicher und gesund durch den Winter kommen, haben wir euch die wichtigsten Fakten rund um die Themen Pflege und Wartung für euer E-Bike im Winter in diesem Artikel zusammengestellt.

Kampf gegen Salz, Wasser und Frost – Pflege des E-Bikes im Winter

Der Winter kommt und das geliebte E-Bike muss eingemottet werden. Ist das wirklich notwendig und müssen wir monatelang auf die Vorteile der elektrischen Fahrräder verzichten? Denn im Winter leisten die Materialien an deinem E-Bike Schwerstarbeit. Besonders im Stadtverkehr kommen neben ständiger Feuchtigkeit auch Streusalz und gelöster Staub und Schmutz aus dem Fahrzeugverkehr in Kontakt mit deinem Bike und den wichtigsten Komponenten.

Doch Einlagern ist nicht die einzige Lösung, um schwere Schäden zu vermeiden. Mit der richtigen Pflege und einigen Kniffen steht der Nutzung deines E-Bikes im Winter nichts entgegen.

Die wichtigsten Tipps haben wir dir hier aufgelistet, sortiert nach Komponenten:

Bremsen verhalten sich im Winter häufig anders

Durch die Einwirkung von Schmutz, Korrosion und Kälte verschleißen Bremsen im Winter schneller, als im Sommer. Besonders die Beläge der Bremsen sind betroffen, hier ist es unerheblich, welche Art von Bremssystem am jeweiligen E-Bke verbaut ist.

Die sorgfältige Einstellung der Bremsen und ein regelmäßiger Check-Up erspart dir im Winter böse Überraschungen.

  • Wichtig

    Bloß nicht mit öligen Substanzen versuchen, die Bremsen zu behandeln. Zu leicht können Rückstände auf die Scheibe bzw. Felge gelangen und die Bremsanlage behindern.

Kabel und Züge

Ein richtig kalter Winter mit Minusgraden und Pulverschnee steht uns vermutlich auch dieses Jahr nicht ins Haus, leider. Bei uns wird es vermutlich mal wieder nass und matschig.

Gerade die hohe Feuchtigkeit macht es den Kabeln und Zügen an deinem E-Bike nicht leicht. Wichtig, um Flexibilität und Gleitfähigkeit zu erhalten, ist die Behandlung der blanken Züge und der Kabelhüllen.

Um die Gleitfähigkeit der Züge zu erhalten, bietet sich zum Beispiel ein Silikonspray an – einige wenige Tropfen genügen, um das Wasser und die Feuchtigkeit zu verdrängen. Kabelhüllen vor gefrierendem Wasser schützen, ansonsten drohen diese Teile porös zu werden!

Federgabeln brauchen im Winter etwas Liebe

Federgabeln, gerade diejenige von Mountainbikes, sind einiges gewohnt. Doch ab und an sind auch sie auf ein bisschen Zuwendung angewiesen. Gerade im Winter belasten Feuchtigkeit und Rückstände die Dämpfer und können in das Innere der Gabel eindringen.

Hier empfiehlt es sich, mit einem speziellen Gabelöl zu arbeiten, welches Feuchtigkeit und Dreck verdrängt.

Von außen mit klarem Wasser oder einem speziellen Bike-Reiniger abgespült und die Federgabeln glänz wie neu.

Reifen und Felgen

Ständig im Kontakt mit dem Boden müssen Reifen und Felgen hart im Nehmen sein. Auch im Winter genügt es grundsätzlich, ein wenig klares Wasser zur Reinigung zu benutzen.

Möglicherweise steht aber im Winter auch ein Wechsel der Bereifung an? Gerade, wenn im Sommer auf schnellen Niedrigprofilreifen oder Slicks gefahren wird, sollte bei rutschigem Laub aus dem Herbst oder gar schneebedeckten Untergrund auch an etwas mehr Grip gedacht werden. Gute Cross oder Tourenreifen ermöglichen den besten Kompromiss aus Geschwindigkeit und Traktion.

Beim Antrieb gilt das klassische 1×1 der Fahrradpflege

Kassette, Kette und Kettenblätter sind chronisch pflegebedürftig – jeder Fahrradfahrer kennt das. Auch wenn es nie wirklich Spaß macht, die kleinteiligen Komponenten zu pflegen, im Winter führt mangelnde Pflege schnell zum Antriebs-Schaden. Für E-Biker gilt hier das klassische 1×1 der Fahrradpflege:

  • Die Kette und die Kettenblätter können mittels eines Lappen grob gereinigt werden und dann mit einem speziellen Kettenfett oder -Öl wieder geschmiert werden.
  • Bei der Kassette ist eine gründliche Reinigung schwerer zu bewerkstelligen, spezielle Bürsten unterstützen hier bei der Pflege.
  • Wichtig, um bösen Überraschungen aus dem Weg zu gehen: Die Verschleißteile im Blick behalten und Kettenspannung mit einer Messlehre überprüfen.

Pflege von Lenker, Rahmen, Sattel und Co.

Natürlich sind nicht nur die zentralen Komponenten zu pflegen, auch „der Rest“ deines Pedelecs freut sich über eine Behandlung mit klarem Wasser und speziellen Fahrrad-Pflegemitteln.

  • Unbedingt darauf achten, dass bei Minusgraden sämtliche Wasserrückstände entfernt werden.

Wasser gelangt schnell in die kleinsten Ritzen; dort gefroren können schwere Schäden verursacht werden. Und natürlich: Hände weg vom Hochdruckreiniger! Das Wasser wird mit so großem Druck in das Innere des Rades befördert, dass über kurz oder lang Schäden zu erwarten sind.

Ein Eimer, ein Schwamm und etwas gute Musik reichen absolut aus!

Akku und Motorenschutz des E-Bike im Winter

Die Kernelemente eines jeden E-Bikes bilden selbstverständlich Akku und Motor. Also die Komponenten, welche sich mit frostigen Temperaturen nicht immer gut vertragen. Die wichtigsten Hinweise zum Umgang mit diesen Bauteilen findet ihr in den nachfolgenden Punkten.

E-Bike Akku und Kälte

Akkus sind grundsätzlich robuste Komponenten, auch was ihre Betriebstemperaturen angeht.

Gerade im aktiven Zustand, also wenn der Akku tatsächlich Strom an den Motor abgibt, erhält er sich eine angenehme Betriebstemperatur durch die bei der Entladung entstehende Betriebswärme. Daher ist es im Winter angeraten, immer mit einer leichten Unterstützung durch den Motor zu fahren.

Bei längeren Standzeiten im kalten Wetter kann es von Vorteil sein, den Akku zu entnehmen und bei Raumtemperatur zu lagern. Kurze Aufenthalten bei Minusgraden sollten aber nicht zu Problemen führen.

E-Bike Akku im Winter richtig Lagern

Wer sein E-Bike im Winter nicht nutzen möchte, der sollte seinen Akku zwischen 50% bis 75% aufladen und dann in einem kühlen Raum bei ca. 15 bis 18 Grad lagern. Zimmertemperatur ist aber auch völlig in Ordnung. Bei der nächsten Nutzung im Frühjahr die erneute Ladung nicht vergessen!

Akku und Nässe

Strom und Wasser sind selten eine gute Kombination. Das ist auch bei E-Bikes und den verbauten Akkus nicht anders.

Doch keine Sorge: Durch die kompakte Bauweise und gut geschützte Bauteile halten Akkus auch starken Regen aus, ohne dass es zu ungewollten Nebenwirkungen kommt. Sollte doch mal irgendwas nicht in Ordnung sein, wird dir dein E-Bike eine entsprechende Fehlermeldung anzeigen.

Der Vollständigkeit halber sei aber darauf hingewiesen, dass Pfützen, die Tiefer als die Nabe des Rades bzw. Bauhöhe des Akkus sind, vermieden werden sollten, damit der Akku nicht ins Wasser eintaucht. Viele Akkus sind zwar regenfest, aber nicht zu 100% wasserdicht.

Bei der Reinigung von Akkus und Motor bitte auch auf Hochdruckreiniger verzichten, um keine Flüssigkeit in das Innere der Zellen zu pressen.

Akku und Motor Reinigen – der Winterservice für dein Elektrorad

Die empfindlichsten Teile deines elektrischen Fahrrades gut durch den Winter zu bringen, ist zum Glück sehr einfach. Schau dir einfach folgende Checkliste an:

  • Um möglichst schonend mit den zentralen Parts deines E-Bikes umzugehen, empfiehlt es sich den Akku vor der Reinigung zu entfernen.
  • Eventuell vorhandene Displays und Anzeigen können entweder abgedeckt werden, oder aber mit den entsprechenden Mitteln gereinigt werden.
  • Der Akku benötig meist keine große Aufmerksamkeit, ein Abwischen des Pakets mit einem feuchten Lappen dürfte im Regelfall ausreichen.
  • Die Reinigung des Motors beschränkt sich bei den allermeisten E-Bikes auf die Ummantelung des Antriebs. Um möglichst schnell möglichst gute Ergebnisse zu erzielen, empfiehlt es sich, mit speziellen Fahrradreinigern zu arbeiten.
  • Die schnell trocknenden Substanzen werden auf das feuchte Bike aufgesprüht und dann mit einem Schwamm und Wasser abgewaschen – Glanz und Sauberkeit inklusive.
  • Gerade bei Akku und Motor sollte darauf geachtet werden, dass nach der Reinigung verbliebenes Wasser mit einem Lappen aufgenommen wird, bei Minustemperaturen ist dieser Punkt elementar!

Biken im Winter – Unsere Top 5 Tipps

Wer auch im Winter nicht aufs E-Bike verzichten möchte, dem möchten wir die folgenden fünf Tipps ans Herz legen, um das Maximum aus dem Wintererlebnis herauszuholen!

1. Warm bleiben

Im Winter biken bedeutet, sich den Elementen auszusetzen und die Natur zu spüren. Damit das nicht unangenehm wird, empfiehlt sich die Ausrüstung mit spezieller Outdoor- bzw. Fahrradkleidung.

Meistens ist das so genannte Zwiebelprinzip der Königsweg: Eine warme Unterschicht wird hierbei mit wind- und wasserfesten (Ober-) Schichten kombiniert.

Wichtig ist, dass bei Aktivitäten im Winter die Flüssigkeit (Schweiß!) von Innen nach Außen abtransportiert wird. Atmungsaktive Kleidung macht das möglich. Wichtig: Auch an Hände, Kopf und Gesicht denken!

2. Licht ein!

Bei schlechter Witterung sollte das Licht an deinem Bike den Anforderungen entsprechen. Front- und Rücklicht müssen zwingend vorhanden sein, zusätzliche Lampen an Helm oder Rucksack vermitteln gerade Autofahrern ein noch besser wahrzunehmendes Bild.

Auch bei kurzen Ausflügen immer bedenken, dass die Dunkelheit im Winter grundsätzlich immer früher kommt, als einem lieb ist! Daher empfehlen wir es beim Fahrrad wie auch beim Auto zu halten: Im Winter immer Licht an! Auch tagsüber. Sicherheit geht vor und du wirst so auch bei trüben Wetter schon aus der Ferne besser gesehen.

3. Vorausschauende Fahrweise

Was für Autos zählt, gilt auch für E-Bikes: Im Winter sind die Verhältnisse auf den Straßen oft chaotisch und unübersichtlich. Zusätzlich verhält sich dein Fahrrad bei Nässe und Glätte anders als im Sommer. Beispielsweise greifen die Bremsen etwas schlechter, was zu einem längeren Bremsweg führen kann.

Eingeschränkt durch schlechte Sicht wegen Schnee, Regen, Dunkelheit oder Regen kommt es gerade in den Städten immer wieder zu schweren Unfällen.

Denke stets daran: Auch wenn du im Recht bist, musst du Gefahrensituationen für andere Verkehrsteilnehmer mit bedenken – also lieber etwas defensiver fahren, als auf dem eigenen Recht zu bestehen! Als Radfahrer sind wir sonst am Ende die Leidtragenden.

4. Gute und intensive Wartung

Mit unseren Tipps am Anfang des Artikels bist du und dein Velo bestens gerüstet, um den Winter heil zu überstehen. Doch betrachte die Pflege deines E-Bikes im Winter als absolute Notwendigkeit und nicht bloß als kosmetische Behandlung. Die Langlebigkeit deines Rades wird deine Belohnung sein.

Bester Tipp: Spotify und co bieten dir die perfekten Playlists zum Winterputz. 🙂

5. Hab‘ Spaß!

Der wichtigste Tipp in unserer Liste: Freue dich daran, auch im Winter den Elementen zu trotzen und der Faszination Bewegung und Fahrradfahren nachzugeben. Du wirst entdecken: Mit der richtigen Einstellung und Ausrüstung wirst du ganz neue Seiten am Radeln entdecken. Genieße es!

Wir hoffen, dir mit unserem Artikel den Respekt vor dem Winter ein wenig genommen zu haben und wünschen dir viel Spaß mit deinem persönlichem E-Bike-Winter!

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Kommentare

Hanna Adams 2020-09-30 um 11:27 am

Vielen Dank für den Beitrag zum Thema E-Bike-Nutzung im Winter. Mein Onkel hat sich ein E-Bike gekauft, um auch mit einem schlechten Knie weiter Fahrrad fahren zu können. Gut zu wissen, dass man bei einer Fahrt im Winter bedenken sollte, dass sich Bremsen im Winter anders verhalten.

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